Die Mittelstands- und Wirtschaftsunion (MIT) hat auf Bundesebene eine „Mittelstandsoffensive 22“ vorgelegt. „Unser Ziel ist es, den Mittelstand in der Corona-Pandemie zu stärken“, begründet Irmgard A. Lohmann, Kreisvorsitzende der MIT Hameln-Pyrmont und Mitglied im Bundesvorstand, den Vorstoß: „Unsere Betriebe im Landkreis Hameln-Pyrmont liegen seit zwei Jahren in Corona-Fesseln. Was sie jetzt brauchen, ist ein Befreiungsschlag.“ Die Unternehmen wollen keine Hilfen, sondern wieder frei wirtschaften. „Aus diesem Grund wollen wir den Umgang mit der Pandemie in der Betriebspraxis erleichtern. Die Betriebe sollen mit weiteren steuerlichen und bürokratischen Erleichterungen wieder
durchstarten. Davon profitieren alle.“
Eine generelle 2G-Pflicht in Betrieben lehnt die MIT ab. Die Arbeitgeber und Arbeitgeberinnen sollten jedoch ein Wahlrecht erhalten sowie die Möglichkeit, arbeitsrechtliche Konsequenzen durchzusetzen. Lohmann: „Auch in Zukunft werden sich einige Arbeitnehmer und Arbeitnehmerinnen leider nicht impfen lassen. Jeder Betrieb, der sich für 2G entscheidet, muss diese dann auch freistellen können – ohne Anspruch auf Lohnfortzahlung.“ Derzeit gebe es diese Möglichkeit nur im Gesundheitswesen. Im Einzelhandel soll die Pflicht zur Kontrolle aller Kunden entfallen. „Derartige Kontrollen sind mit hohem Aufwand für die Unternehmen verbunden. Praxisgerechter wäre eine Stichprobenregelung, die dokumentiert werden muss“, schlägt Lohmann vor. Die Kontrolle könne durch ein Foto in der Corona-App erleichtert werden. So müsste kein Lichtbildausweis mehr vorgezeigt werden. Zum Corona-Alltag werden weiterhin Tests und Masken gehören. Die MIT fordert deshalb, dass der Staat diese unter Beachtung des Vergaberechts vorrangig bei deutschen und europäischen Produzen ten beschafft. Lohmann: „Der Staat hat hier eine Vorbildfunktion und eine Verantwortung gegenüber der deutschen Wirtschaft. Es kann nicht sein, dass deutsche Behörden wegen ein paar Cent Unterschied wieder in China einkaufen. Damit legt der Staat die Axt an eine nationale und europäische Ausrüstungssicherheit.“