Chronik

Kreisverband der MIT Hameln-Pyrmont

 

 

20 Jahre später hielt das Internet, wie wir es heute kennen, seinen Einzug. Die rasante Entwicklung und die später hinzukommenden Social-Media-Plattformen Facebook, Twitter oder You Tube, veränderten alles. War es Anfang der 1980er Jahre für die Mitglieder noch interessant und wichtig, sich vor Ort in einem Gemeindeverband (z. B. MIT Emmerthal, am 13. Januar 1981 gegründet) oder einem Stadtverband Bad Pyrmont persönlich zutreffen und auszutauschen, verlor das durch die neuen Kommunikationswege immer mehr an Bedeutung. Insgesamt erweiterte sich der Informationsradius und verlagerte sich mehr und mehr ins www. Gliederungen unterhalb der Kreisverbandsebene schliefen ein.

 

„Wir brauchen eine eigene Homepage“ auf der wir besucht werden können!“ „Müssen wir nicht auch auf Facebook präsent sein?“ www.mit-hameln-pyrmont.de und facebook MIT Kreisverband Hameln Pyrmont wurde geschaffen, dafür haben wir die Fachleute in unseren Reihen. Das Ganze aktuell zu erhalten und laufend zu füttern, gelingt nicht immer, davon können sicherlich viele ehrenamtlichen MIT Macher und Macherinnen ein Lied singen. „Wir bleiben dran“.

 

Neben dem Wandel durch Internet gab es noch eine weitere Herausforderung und zwar den Generationenwechsel. 2007 hatte der Kreisverband 50 Mitglieder, von denen 36 aus Altersgründen austraten, oder in die Seniorenunion wechselten. Durch Neueintritte konnten wir 41 Mitglieder hinzugewinnen und zählen aktuell 55. 

 

Dass sich der Einsatz lohnt, hat sich gezeigt, als es der Kreisvorsitzenden Irmgard A. Lohmann 2016 gelungen ist, den MIT Bundesvorsitzenden Carsten Linnemann als Redner zu gewinnen. Aufgrund dieser Veranstaltung im Grohnder Fährhaus konnte sie schon im Vorfeld 12 neue Mitglieder gewinnen. Die Anträge wurden an eine Wäscheleine geklammert. Linnemann und den vielen Gästen hat das sehr gut gefallen.

 

Die MIT im Landkreis Hameln-Pyrmont versteht sich als Netzwerk aus wirtschaftspolitisch Interessierten. Mitglieder sind Unternehmer*innen, Kaufleute, Handwerker*innen, Freiberufler*innen, Landwirte und leitende Angestellte. Sie baut Brücken zwischen Wirtschaft, Politik und Verwaltung sowie Schulen.

 

Dies geschieht durch publikumswirksame Veranstaltungen, wenn prominente Gäste und besondere Themen auf dem Programm stehen. Zum ersten Frühlingsempfang im Jahr 2009 wurden 150 Gäste aus Wirtschaft, Politik, Schule, Kirche und Ehrenamt geladen und jeder zweite kam. Finanzminister Hartmut Möllring unser Festredner. „Ich bücke mich nach jeder Büroklammer“. Das kam an, befanden wir uns doch in der weltweiten Finanzkrise in der Lehmann-Pleite.

 

Stargast beim nächsten Frühlingsempfang in 2010 war der CDU-Landesvorsitzende David McAllister. Wer könnte besser geeignet sein, dauerhaft und vorausschauend Menschen außerhalb einer CDU-Mitgliedschaft für die CDU-Politik zu begeistern, als er. Die Rechnung ging auf, die Gästeschar war sehr groß. Grund dafür war auch, dass an diesem Abend Helene Steinmann für ihr herausragendes Engagement für den Mittelstand im Kreisverband und in der Niedersachsen-MIT geehrt wurde. 1981 gründete sie die MIT Emmerthal. Mit Ihrer Überzeugungs- und Durchsetzungskraft schaffte sie es, innerhalb von 4 Wochen 40 Neumitglieder zu gewinnen. Hut ab, daran sollten wir uns heute ein Beispiel nehmen. „Solche Frauen braucht das Land!“ 

 

Im MIT Bezirksverband Hannover wird jährlich in einem anderen Kreisverband der Willi-Heineking-Ehrenpreises verliehen. Gewürdigt wird eine Unternehmerpersönlichkeit, die die aktive Gestaltung der sozialen Marktwirtschaft in ihren Grundprinzipien lebt, voranbringt und dabei nicht nur das Kerngeschäft im Blick hat. Es geht darum, Werte zu bewahren, zu schaffen sowie Rahmenbedingungen so zu gestalten, damit lebensdienliche Werte in und für unsere Gesellschaft verwirklicht werden können. 

 

Preisträger 2014 war unser Mitglied Karl-Wilhelm Steinmann, Steinmann Bau GmbH, Emmerthal. Besser könnte jemand die Kriterien für diesen Ehrenpreis nicht erfülle. Sein persönlicher Werdegang deckt sich in Vielem mit dem Willi Heinekings. Steinmann ist seit 2014 Präsident der Handwerkskammer Hannover. Der Apfel fällt nicht weit vom Stamm, ist er doch der Sohn von Helene Steinmann.

 

Der Fachkräftemangel betrifft mittelständische Unternehmen besonders stark. Familienfreundliche Unternehmen haben bessere Chancen, Arbeitskräfte zu finden und zu halten. Das Land Niedersachsen initiierte 2010 einen Wettbewerb, um familienfreundliche Unternehmen auszuzeichnen. Wie so oft, war das Bewertungsverfahren auf Großbetriebe ausgerichtet. Gerade in kleinen und mittleren Unternehmen sind selten Programme und Maßnahmen zu Papier gebracht Sie sind aber trotzdem vorhanden und werden gelebt. Die Vorsitzende Lohmann, gleichzeitig Vorsitzende der AHF Arbeitsgemeinschaft Hamelner Frauenverbände, organisierte kurzerhand einen Wettbewerb auf lokaler Ebene. Mit Unterstützung von Handwerkskammer, IHK, HSW Hochschule Weserbergland, Steuerberaterverband und Weserbergland AG wurden ca. 200 Unternehmen zur Teilnahme aufgerufen. 

 

Im Rahmen einer Veranstaltung der Weserbergland AG anlässlich der Präsentation des Wirtschaftsraumes Weserbergland wurden von Frau Irmgard Lohmann und dem MIT Bundesvorsitzenden Dr. Josef Schlarmann die Preisträger des Wettbewerbes „familienfreundliches Unternehmen“ ausgezeichnet. Dabei handelte es sich um die HSW Hochschule Weserbergland, die Bäckerei Wegener sowie den Kinderschutzbund Hameln. Der Wettbewerb und vor allem die Auszeichnung vor rund 200 Gästen haben das Thema „Vereinbarkeit von Familie und Beruf“ nachhaltig in der Region verankert.

 

Neben den großen Veranstaltungen sind die kleinen Formate und Netzwerken besonders wichtig. Das Weserbergland ist Wald und Wiese, entsprechend ist auch der Mittelstand geprägt. Ansässig sind keine Weltkonzerne, sondern viele kleine und mittlere Unternehmen, die aber trotzdem teilweise Globalplayer sind. Die MIT vor Ort kennt ihre Unternehmen und deren Probleme. Sie kümmert sich und schafft Synergien, untereinander aber auch darüber hinaus. So geht es um Kontakte zu Schulen für Praktika und Ausbildung, zur HSW Hochschule Weserbergland, damit gute Leute nicht abwandern, zur TA Technischen Akademie u. ä., um Fortbildung in der Nähe zu haben. Besonders wichtig ist es natürlich auch, einen direkten Draht zu Wirtschaftsförderung, Verwaltung und Politik zu haben. Betriebsbesichtigungen, MITtagstisch, Fachvorträge und Teilnahme an anderen Veranstaltungen des AdU Arbeitgeberverbandes, der Wirtschaftsjunioren, Unterstützung bei Wahlkämpfen und vieles mehr tragen dazu bei, unsere Ziele zu erreichen.

 

Der Kreisverband Hameln-Pyrmont zeichnet sich dadurch aus, dass sich viele Mitglieder kommunalpolitisch engagieren und in Orts-, Gemeinde- und Stadträten sowie Kreistag und Landtag vertreten sind. Prominente Mitglieder der MIT Hameln-Pyrmont waren der frühere langjährige Bundestagsabgeordnete Eberhard Pohlmann (1969 bis 1987), Hans-Peter Thul (2006-2009) und Michael Vietz (2012 bis 2017).

 

Gesetzliche Rahmenbedingungen werden auf Bundes- und Landesebene geschaffen. Der Einfluss auf regionaler Ebene ist begrenzt. Umso wichtiger ist die Mitarbeit in übergeordneten Strukturen. Seit 2019 ist die Vorsitzende Irmgard A. Lohmann Mitglied im Bundesvorstand der MIT. Und sie stellt fest: „Da wird zugehört, verstanden ….und vor allem gekümmert!“ 

 

„Danke an die Altvorderen, die den Weg bereitet haben. Wir freuen uns auf die Zukunft. MIT:MACHEN lohnt sich!“ so die Vorsitzende Lohmann.